Das Leben hinter der Bar (6)

Wieso schreib ich so viel Negatives? Hm, wahrscheinlich wie das mit allen Sachen ist, das bleibt länger im Gedächtnis und du regst dich permanent darüber auf, obwohl du doch eigentlich wissen solltest, dass das eh nix bringt.

Warum arbeite ich überhaupt noch in einem Club?

In erster Linie ist es das Geld, da kannst du aber auch jeden in der Nachtgastronomie fragen. Du kannst nirgends (realistisch gesehen) so schnell Geld verdienen, wie an der Bar oder im Service (den wir nicht anbieten). Wenn du in einem guten Club arbeitest, geh 3x die Woche hin und du verdienst mehr als jemand, der eine 40-Stunden Woche runterreißt. Den Rest der Zeit hast du frei und kannst dir so ein schönes Leben machen. (was bei mir nicht der Fall ist)

Und man gewöhnt sich viel zu schnell dran. Ich hab damit neben der Uni angefangen (Private Uni, selbstfinanziert) und jeden Freitag und Samstag gearbeitet. Los gehts je nach Schicht (22-4 Uhr oder 0-5 Uhr inkl. putzen, etc. also bis ca. 6 Uhr morgens). Das klingt zwar heftig, aber dafür kannst du dein Trinkgeld gleich mit nach Hause nehmen und dann gibts ja auch noch Stundenlohn, also alles in allem, schon eine gute Sache.

Der Spaßfaktor ist auch oft da. Es gibt ja auch Abende, da läuft alles gut, du hast nette/lustige Gäste, das Trinkgeld passt und die Musik ist auch nicht schlecht.


Ich werd dennoch ab nächstem Monat kürzer treten, da ich jetzt einen festen Job habe und eigentlich auf das Geld nicht mehr angewiesen bin. Ich werde so 3mal im Monat arbeiten, kann mir das Geld zur Seite legen und hab dann für Urlaub, teure Taschen oder so nen Kram Geld übrig. Und über 4 Jahre bin ich jetzt dabei, irgendwann ist auch mal Schluss!

Im Großen und Ganzen ist das Nachtleben jedenfalls schon spannend, abwechslungsreich und lustig. Ich hab viele tolle Leute kennengelernt, sehr sehr viele Idioten, Laberer und Wichtigtuer.

Aber es gibt was zu lachen, das ist definitiv sicher!

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