Kochen mit einem Sternekoch

Im Club habe ich letztes Jahr einen neuen Kollegen eingelernt mit dem ich mich auch angefreundet habe (ja, kommt nicht besonders oft vor bei den ganzen oberflächlichen Leuten). Nach und nach hat er mir von seinem Papa erzählt, der mehrere Restaurants in München hat und selber Sternekoch war (er kocht aber nicht mehr professionell).

Naja, ich hab sein Papa dann mal zufällig kennengelernt, vollgequatscht (ja, das kann ich gut) und er hat mir versprochen mit mir gemeinsam bei sich zuhause Pasta selbst zu machen. Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass das was wird, da er immer sehr im Stress ist, aber es hat tatsächlich letzten Samstag geklappt.

Und so bin ich mit Block, Stift und meiner Schwester hingeeilt, um alles, was er mir sagt oder zeigt, direkt aufs Papier zu bringen. Ok, das hat nicht so geklappt, weil ich wirklich alles mitmachen durfte, aber ich hab zwischendurch mit mehligen Händen schnell mit dem iPhone Fotos gemacht.

Ich sags euch, es war so lecker, ganz blöd hab ich mich auch nicht angestellt, da er mir weiteres Kochen zugesagt hat.

Jetzt aber zum eigentlichen Thema, dem Kochen: Pasta war mir das wichtigste, da es in jeglicher Form mein Lieblingsessen ist und ich wollte unbedingt mal welche selber machen, hab aber selber keine Pastamaschine.

Der Pasta Teig war das einzige, was er schon vorbereitet hat, da der Teig ruhen muss (das Rezept, was er für sich und seine Pasta entwickelt hat, bekomme ich noch, ahhh, ich freu mich so)



Den Teig musste ich gefühlte 30mal durch die Pastamaschine drehen, was so in die Arme gegangen ist, dass ich gemerkt habe, ich brauch mehr Muckis, aber das ist ein anderes Thema.

Für die Vorspeise haben wir Spaghettini vorbereitet, die vom Arbeitsaufwand auch wirklich kein großes Problem waren.

links noch roher Pastateig, rechts fertig durchgedreht

Während die Spaghettini fertig gedreht wurden, haben wir parallel die Soße angesetzt, die auch für den Hauptgang (gefüllte Ravioli) verwendet wurde.



Die Nudeln kurz gekocht (das ist bei frischer Pasta auch so toll, sie muss nur 3-4min. kochen) und mit etwas Soße vermischt, ganz viel Parmesan durfte auch nicht fehlen... Wildkräuter/essbare Blüten dazu (die mit Balsamico leicht angemacht wurden) und es gab meinen ersten selbstgemachten Gang:


Aufgegessen haben wir bei dem Geschmack recht schnell und zack ging es weiter zur aufwendigeren Pasta (jetzt weiß ich auch, warum selbstgemachte Ravioli so teuer sind, es ist wirklich so viel Arbeit).

Teig ausrollen, mit einem Glas leicht andrücken und für die Füllung "vorzeichnen".


Füllung bestand aus Hackfleisch, Zwiebeln, Rosmarin, Thymian, Salz/Pfeffer/Chili, ein paar geschnittenen Tomaten (ohne das innere), einem guten Schuss Olivenöl, sowie ein bisschen Trüffelöl.


und dann gings ans befüllen, nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel Füllung für jede Ravioli... am Anfang hab ich alles falsch gemacht, aber mit bisschen Übung wars nicht mehr schwer.


Ein bisschen verrührtes Ei draufpinseln und die nächste Lage oben drauf legen.


Alles schön andrücken, mit dem Glas ausstechen und die Ränder mit den Fingern nochmal gut zusammendrücken und schwupps war meine erste Ravioli fertig.


Die Ravioli kurz aufkochen, abießen (immer ein bisschen Nudelwasser wg der Stärke aufheben, die Nudel nimmt die Soße dann besser an, wusste ich vorher auch nicht) und mit der restlichen Tomatensoße von der Vorspeise im Topf vermischen.


Er hat noch Speck vorbereitet, der 6 Stunden bei schwacher Hitze im Ofen knusprig vor sich hin getrocknet ist.


Mit Parmesan, Basilikum und dem Speck garnieren, fertig.




Das war auch eine richtige Geschmacksexplosion, ich glaube, der hat heimlich noch eine Prise Zauber mit rein gegeben.

Als Nachtisch wollte ich unbedingt Mousse au Chocolat selber machen, da ich sonst immer nur die blöde Tütenmousse von Dr. Oetker genommen habe.

Schokolade schmelzen, Sahne steif schlagen, Eigelbe und ein Schuss Weißwein und es ging in Kühlschrank.

Dazu gab es einen Bananenschaum, der aus pürierter Banane, Honig, bisschen Zucker, einem Schuss Vodka und etwas Zitronensaft bestand... Erdbeeren geschnitten einfach dazu.


Und das war sie dann, die beste Mousse au Chocolat, die ich je gegessen habe (leider durch die kurze Zeit im Kühlschrank nicht so fest, was geschmacklich aber egal war)


Eine unglaublich tolle Erfahrung für mich, da ich selber ja sehr gerne koche/backe und immer neues ausprobiere und dazulernen will. Und so eine Privatstunde bei einem so tollen Koch war ein echtes Highlight. Meine Schwester hat meistens über meinen Gesichtsausdruck gelacht, der zwischen Gespanntheit, Begeisterung und leichter Überforderung hin- und hergewechselt ist.

Mein Freund, der leider wegen seiner Masterarbeit nicht mitgehen konnte, war dann aufgrund der Fotos doch sehr neidisch und ist bestimmt das nächste Mal dabei... ich hoffe ja sehr, es gibt ein nächstes Mal.

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